Selbstbefriedigung am PC
Sie tun das nicht? Nun ja, ein Mann gibt auch ein recht lächerliches Bild ab, wenn die Frau plötzlich die Tür zum Arbeitszimmer öffnet und … ach ich erspar ihnen die Vorstellung. Frau hats da viel leichter, zum Beispiel wenn die Lohnschreibarbeit wieder mal endlos ist und der Tag draußen so gnadenlos strahlend und die Gamsigkeit unerträglich: Hand in die Hose geschoben, zwei Minuten sanfter oder wilder Massage, je nach Bedürftigkeit, ein leiser Seufzer, und schon kann mit einem Lächeln auf den Lippen weitergearbeitet werden, es bedarf keiner abgründiger Phantasien oder Bilder, das Fühlen weichen Fleisches ist sich selbst genug.
Ein verzerrtes Bild sah ich gestern, im Kino: Über den Kopf ein fremdes Höschen gestülpt, darunter heftiger Atem, die Bewegungen der Hand nur an den Schultern ablesbar, in einer merkwürdigen Starre der sonstige Körper, gleichzeitig der Blick starr auf den Bildschirm am Schreibtisch gerichtet. Es blieb eines der einprägsamsten Bilder eines Films (und erinnerte mich an Hannibal Lecter in seiner Maske - zwei verschieden gewichtete männliche Besessenheiten), den ich als ganz anderen gesehen habe als zuvor in Kritiken gelesen. Den Film über verfolgend sind auch die wasserklaren Augen des präsumptiven Kinderschänders mit schrecklicher Mutterbindung, sein stets hilfesuchender Blick ist am intensivsten, als er sich dem letzten Wunsch der inzwischen toten Mutter beugt („be a good boy“) und sich den Schwanz abschneidet. Das Traumpaar des Films sind zwei Traumtänzer – Kate Winslett, die ich nur als pummeliges Mädchen aus „Titanic“ in Erinnerung habe, hier eine wunderschöne, aber gänzlich verlorene Mutter, die nicht nur an ihrer Tochter vorbei lebt und nur in den heftigen Umschlingungen mit dem viel zu schönen guten Vater von Spielplatz und Schwimmbad eine Realität zu erkennen glaubt, während er sich allnächtlich bei den Skatebordern in Jugenderinnerungen verliert. Zwei verlorene Menschen also, die erst durch eigenen und fremden Schmerz in ihre Realität gestoßen werden.
Der Film riss mich aus meinem eigenen Traumtanz, der in Alban Bergs Violinkonzert kulminiert hatte. Am Telefon berichte ich dem daheimgebliebenen Hirschen von meinen Erschütterungen. Die Wiener Schule gehört nicht zu seinem Repertoire, ich erzähle von den Zusammenhängen, Gropius, der Berliner Gropius? Ja, sage ich, die Alma hatte sich nur die besten Männer genommen. – Wie soll ich das verstehen? kam lachend die Frage.
Mein „die besten“ war spitz, auf die berufliche Erscheinung bezogen; ich fürchte, in punkto Emotionen und sexueller Besessenheiten hatte diese Frau sicher ein buntes Kaleidoskop an Merkwürdigkeiten erlebt. Der Hirsch hatte die Frage aber wohl auf sich bezogen; auch wenn er hier nicht liest, weiß er von dieser Alma, damit wurde die Frage zu einer zweideutigen. Ich vermute, er liebt sie aus respektvoller (und sicherer) Distanz.
Ein verzerrtes Bild sah ich gestern, im Kino: Über den Kopf ein fremdes Höschen gestülpt, darunter heftiger Atem, die Bewegungen der Hand nur an den Schultern ablesbar, in einer merkwürdigen Starre der sonstige Körper, gleichzeitig der Blick starr auf den Bildschirm am Schreibtisch gerichtet. Es blieb eines der einprägsamsten Bilder eines Films (und erinnerte mich an Hannibal Lecter in seiner Maske - zwei verschieden gewichtete männliche Besessenheiten), den ich als ganz anderen gesehen habe als zuvor in Kritiken gelesen. Den Film über verfolgend sind auch die wasserklaren Augen des präsumptiven Kinderschänders mit schrecklicher Mutterbindung, sein stets hilfesuchender Blick ist am intensivsten, als er sich dem letzten Wunsch der inzwischen toten Mutter beugt („be a good boy“) und sich den Schwanz abschneidet. Das Traumpaar des Films sind zwei Traumtänzer – Kate Winslett, die ich nur als pummeliges Mädchen aus „Titanic“ in Erinnerung habe, hier eine wunderschöne, aber gänzlich verlorene Mutter, die nicht nur an ihrer Tochter vorbei lebt und nur in den heftigen Umschlingungen mit dem viel zu schönen guten Vater von Spielplatz und Schwimmbad eine Realität zu erkennen glaubt, während er sich allnächtlich bei den Skatebordern in Jugenderinnerungen verliert. Zwei verlorene Menschen also, die erst durch eigenen und fremden Schmerz in ihre Realität gestoßen werden.
Der Film riss mich aus meinem eigenen Traumtanz, der in Alban Bergs Violinkonzert kulminiert hatte. Am Telefon berichte ich dem daheimgebliebenen Hirschen von meinen Erschütterungen. Die Wiener Schule gehört nicht zu seinem Repertoire, ich erzähle von den Zusammenhängen, Gropius, der Berliner Gropius? Ja, sage ich, die Alma hatte sich nur die besten Männer genommen. – Wie soll ich das verstehen? kam lachend die Frage.
Mein „die besten“ war spitz, auf die berufliche Erscheinung bezogen; ich fürchte, in punkto Emotionen und sexueller Besessenheiten hatte diese Frau sicher ein buntes Kaleidoskop an Merkwürdigkeiten erlebt. Der Hirsch hatte die Frage aber wohl auf sich bezogen; auch wenn er hier nicht liest, weiß er von dieser Alma, damit wurde die Frage zu einer zweideutigen. Ich vermute, er liebt sie aus respektvoller (und sicherer) Distanz.
ConAlma - 2007-05-05 13:59
Ich schrieb dann folgendes Posting: https://steppenhund.twoday.net/stories/3671241/
Diese eine Szene betrifft auch nur eine Facette. Aber langsam wird der Blick von Alma abgelenkt und richtet sich auf die Männer.
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Danke für den Filmbericht. Ich werde mir den Film sicher nicht ansehen. Durch im Reich der Sinne ist mein Bedarf an abgeschnittenen Schwänzen durchaus gedeckt.
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Zurück zu Alma. Beim wiederholten Sehen fand ich die Szene zwischen Freud und Mahler grandios, auch in der schauspielerischen Besetzung. Viel dichter geht es kaum.