Nacht, verkürzt.
Die mutwillige Verkürzung der Nacht durch menschliche Willkür ist nicht ohne Spannung, will doch der Frühzug ins Hochgebirge erreicht werden: nicht mehr klar erinnerbar ist, ob sich das Handy von selbst an die gemachte Zeit anpasst und damit der Wecker stimmt. Auch wenn die späte Heimkunft der Tochter (Mei, mia ham a Stund aufs Taxi wartn miassn) die Korrektheit der Zeitannahme bestätigt (Bei mia wor's erscht zwanzg vua viare) und das sternklare Nachtdunkel auf noch allzu nächtliche Stunde schließen ließ, verschaffte erst die vertraute OE1-Stimme Gewissheit: eine Stunde blieb noch für kurzen Zusatzschlaf.
In dem schlich die alte Nachbarin aus viel früheren Jahren in einem zerschlissenen Kittel, mühsam an einem Stock gehalten, aber mit einem Glas voller Wein wirr ums Haus, jenes Haus, das ich schon lang nicht mehr bewohne, das sich aber immer wieder in meine Träume schleicht. Aus dem Stiegenhaus öffnen sich nicht existente Räume, fremde Bewohner sind hier (es ist immer noch Nacht) zugange, ein junger Handwerker schleicht durch mein offenes Schlafzimmer, ein Spielzeugtierchen kehrt wieder, doch plötzlich hängt ein ausgewachsener Ratz festgebissen an meiner Hand.
Die Tochter und ich, wir wollen doch nach Lech, aber wie machen wir das mit der Wohnung, das Jahr Wohnrecht ist um, wie sollen wir da in aller Eile alles verpacken, muss ich zu meiner Mutter ziehen? Aber vielleicht können wir ja bleiben, ist ja nur die alte Frau im Haus, ach und das Kind, sie muss doch morgen früh zur Schule, gibt es einen Frühzug herunter vom Berg? Aus der Kompliziertheit dieser Fragen holt mich dann tatsächlich der Wecker.
Frühmorgenlicht und Vogelgezwitscher.
In dem schlich die alte Nachbarin aus viel früheren Jahren in einem zerschlissenen Kittel, mühsam an einem Stock gehalten, aber mit einem Glas voller Wein wirr ums Haus, jenes Haus, das ich schon lang nicht mehr bewohne, das sich aber immer wieder in meine Träume schleicht. Aus dem Stiegenhaus öffnen sich nicht existente Räume, fremde Bewohner sind hier (es ist immer noch Nacht) zugange, ein junger Handwerker schleicht durch mein offenes Schlafzimmer, ein Spielzeugtierchen kehrt wieder, doch plötzlich hängt ein ausgewachsener Ratz festgebissen an meiner Hand.
Die Tochter und ich, wir wollen doch nach Lech, aber wie machen wir das mit der Wohnung, das Jahr Wohnrecht ist um, wie sollen wir da in aller Eile alles verpacken, muss ich zu meiner Mutter ziehen? Aber vielleicht können wir ja bleiben, ist ja nur die alte Frau im Haus, ach und das Kind, sie muss doch morgen früh zur Schule, gibt es einen Frühzug herunter vom Berg? Aus der Kompliziertheit dieser Fragen holt mich dann tatsächlich der Wecker.
Frühmorgenlicht und Vogelgezwitscher.
ConAlma - 2008-03-30 06:24
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