Primo Maggio
In Salzburg fuhren die Busse.
Regen und kühle Luft sind für ein paar Abendsonnenblicke gewichen. Das Paar ohne Bleibe sitzt auf der Steinumrandung des struppigen Gebüsches. Auch gestern saßen sie da, Schulter an Schulter und doch voneinander abgewandt, der Mann und die Frau. Der Wein ist ein anderer geworden, statt bordeauxroten Tetrapacks heimischer Provenienz (zumindest der Aufschrift nach) leuchtet schon von weit eine sonnig-gelbe Emballage mit bunter Schrift - Pineapple? Orange? Nein, einfach nur das spanische Pendant aus dem ebenso untersten Alkoholfach.
Und von weit schon schallt scharf entgegen
"Wäu i ka Ontwuat kriag fo dia!
Wäu'st a Drecksau bist!
Wäu'st wos im Schüd fiast ..." *
aber da bin ich schon vorbei, mir fällt der Montagmittag ein, da hatte sie alleine dagesessen, friedlich und entspannt die Gesichtszüge, ja fast freundlich, als müsse da eine nur kurz innehalten im Stadtspaziergang.
Erster Mai vor 28 Jahren, ein erzwungener Stadtspaziergang, mit dem Gepäck für ein halbes Jahr von einem als Frauenzentrum dienenden alten Palazzo nahe der Piazza Navona bis hinauf zum Bahnhof, auf dem Weg zu einem Studienunterbrechungsjob auf unbekanntem Terrain:
In Rom fuhren keine Busse.
* Dank des Schriftverkehrs mit der Tochter bin ich immer geübter in der Dialekt-Transkription. Keine Gefahr von Entfremdung also, lieber Dr. Schein!
Regen und kühle Luft sind für ein paar Abendsonnenblicke gewichen. Das Paar ohne Bleibe sitzt auf der Steinumrandung des struppigen Gebüsches. Auch gestern saßen sie da, Schulter an Schulter und doch voneinander abgewandt, der Mann und die Frau. Der Wein ist ein anderer geworden, statt bordeauxroten Tetrapacks heimischer Provenienz (zumindest der Aufschrift nach) leuchtet schon von weit eine sonnig-gelbe Emballage mit bunter Schrift - Pineapple? Orange? Nein, einfach nur das spanische Pendant aus dem ebenso untersten Alkoholfach.
Und von weit schon schallt scharf entgegen
"Wäu i ka Ontwuat kriag fo dia!
Wäu'st a Drecksau bist!
Wäu'st wos im Schüd fiast ..." *
aber da bin ich schon vorbei, mir fällt der Montagmittag ein, da hatte sie alleine dagesessen, friedlich und entspannt die Gesichtszüge, ja fast freundlich, als müsse da eine nur kurz innehalten im Stadtspaziergang.
Erster Mai vor 28 Jahren, ein erzwungener Stadtspaziergang, mit dem Gepäck für ein halbes Jahr von einem als Frauenzentrum dienenden alten Palazzo nahe der Piazza Navona bis hinauf zum Bahnhof, auf dem Weg zu einem Studienunterbrechungsjob auf unbekanntem Terrain:
In Rom fuhren keine Busse.
* Dank des Schriftverkehrs mit der Tochter bin ich immer geübter in der Dialekt-Transkription. Keine Gefahr von Entfremdung also, lieber Dr. Schein!
ConAlma - 2008-05-01 22:15
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