Mittwoch, 8. Dezember 2010

Das analoge Leben.

Ein Begriff, den der digitale Freund letzthin gebraucht hat: das analoge Leben. Weil mich die Sorge um den Geliebten, in dem seit Wochen etwas wütet, das (noch) nicht mit einer eindeutigen Definition belegbar ist, in meinen digitalen Vorhaben blockiert, wende ich mich wie in einer Art Trance Verrichtungen zu, für die ich mir sonst kaum Zeit nähme: neue Lampen für das immer wohnlicher werdende Zimmer, neue Polster für die neue Couch, die die alte der schönen Freundin ist, ein wenig Weihnachtsdekor, aber nicht mehr als je drei Kugeln vor die Flügel der Balkontüre gehängt. Lange aus dem Fenster schauen, morgens, als die Blasmusik Maria Empfängnis weithin hörbar bespielt. Dabei einen doppelten Regenbogen sehen:

double-rainbow

Nach C.G. Jung ist er die Brücke zum Jenseits, und da ich keine nordamerikanische Indianerin bin, nehme ich ihn nicht als Unglückssymbol. So wird es ein ruhiger, friedlicher Tag. Der Kindsvater, mit dem ich gestern ausgiebig die neue Weinbar einer von ihm einstmals sehr verehrten Freundin inspiziert habe ("Wie vor 15 Jahren!", sagt ein Freund, als er unser angesichtig wird; er ist der Vater eines der besten Freunde unseres Sohnes und gibt gute Ratschläge von Vater zu Vater) holt zwei Flaschen Wein ab, wir besprechen die gemeinsame Feier am Heiligen Abend. Ich spaziere durch wohlige Föhn- und Sonnenwärme zu meiner Mutter; sie hat endlich ihr Hörgerät und ist erleichtert und zufrieden. Der Geliebte hat mich mittlerweile zum Essen eingeladen; obwohl er sich nur mit Mühe bewegen kann, hat er gedünsteten Zwiebelrostbraten zubereitet. Das Essen erschöpft ihn, ich darf erstmals den Geschirrspüler aus- und wieder einräumen, normalerweise lässt er das nicht zu, es könnte ja Unordnung entstehen dabei. Doch heute ist er zu schwach für Widerstand, liegt vor dem Kaminfeuer, die jüngsten Enkelkinder kommen vom Oberstock auf einen Sprung herunter. Für Freitag haben wir Konzertkarten, Mahlers dritte Symphonie mit Maris Janssons in München; die älteste Enkeltochter wird mit mir fahren, für ihn wäre das eine viel zu große Strapaz. Dann schickt er mich nach Hause, es geht gegen seinen Stolz, dass ich ihn in dieser bemitleidenswerten Situation erlebe; auf Fragen nach seiner psychischen Befindlichkeit mag er mir keine Antwort geben. Und so spaziere ich durch die frühe Nacht, es ist ruhig im Villenviertel, der Himmel ist sternenklar, und ein Bub, der mir an einer unbeleuchteten Stelle begegnet, grüßt vorsichtshalber, ich könnte ja eine Bekannte sein. Auch auf dem Adventmarkt ist es relativ ruhig, eine Band von vier jungen Leuten - zwei Burschen an Gitarre und Keybord, zwei Mädchen, die singen - interpretieren recht brav ein Hallelujah. Doch als sie White Christmas anstimmen, wünsche ich mir Bing Crosby und die Weihnachten meiner Jugend, als wir alte Filme sahen und tagelang an komplizierten Puzzles arbeiteten. Damals gab es kein anderes Leben.

Am liebsten aber säße ich jetzt beim Geliebten und hörte mit ihm Leonard Cohen.

dez 8

So eine Stadtwohnung bringt immer wieder neue Erfahrungen mit sich: dass etwa zum heutigen Marienfeiertag (wohlgemerkt: sie empfing nicht selbst, sondern wurde empfangen - ihr wird ja im März verkündigt, da gehen sich die 9 Monate wunderbar aus) die Stadtmusikkapelle ausrückt und mich aus tiefstem Morgenschlaf reißt. Dafür sah ich einen doppelten Regenbogen - Glücksverheißung?

Gestern sah ich anderes, das will ich Ihnen nicht vorenthalten:

8

Und an der Interpretation des gestrigen Bildes kann auch heute noch teilgenommen werden!

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>> dez 9

Dienstag, 7. Dezember 2010

dez 7

Verzeihen Sie die Verspätung, der oberösterreichische Eisregen ließ mir keine Zeit für Kurzweil! Dafür hab ich heute etwas ganz Besonderes (was nicht heißt, dass es morgen nicht auch Besonderes gäbe):

7

<<dez 6
>>dez 8

Montag, 6. Dezember 2010

dez 6

Nikolausi? Osterhasi! Immer wieder gut.
Aber im heutigen Fensterl ist ganz etwas anderes ....


6


<<dez 5
>> dez 7

Sonntag, 5. Dezember 2010

Die Tage 1-5

Ich gebe zu, das erste Bild war eine böse Herausforderung, unscharf zudem. Ever heard of corn shoots? Sie wurden mir zum Lunch auf einem Weingut in Paso Robles serviert, das Catering besorgte ein Bio-Restaurant ebendort. Noch nie bei uns gesehen.
Danke für die Assoziationen dazu, für ein Flaschl Wein reicht es aber (im Augenblick) nicht.

Nummer zwei war auch etwas fies, und ob ein Haberschlachter zu getrockneten Raubennetzen passt, müsste erst verkostet werden. Melden Sie sich freiwillig, Frau Rinpotsche? Die Auflösung ist aber: Flechten, von kalifornischen Eichen hängend. Schöne Gebilde, nicht wahr?

Mit Fensterl 3 hab ich es leichter gemacht, und Dr. Schein hatte ein gutes Auge, war als Frühaufsteher zudem der Flinkste - so gebührt ihm ehrenvoll ein Flascherl! GV fürs nächste Schnitzel wär genehm?

Oh ja, Frau Elke, diesmal waren Sie punktgenau! Nr. 4 ist natürlich eine Hagebutte, und dank Zimtsternchen haben wir auch diese reizende landläufige Bezeichnung auch noch dazu. Das Foto entstand im Norden Dänemarks, wo die Heiderosen, auch Hundsrosen genannt, wir Unkraut an den Dünen wuchern. Sehr hübsch anzusehen!

Lieber Profiler, für den Sonnenuntergang in dez 5 gibt es zumindest eine Halbflasche, denn es ist nicht Fishermans Zwerg, wo das Bild entstand (obwohl ich jüngst an der Wharf war ;), und lieber Schneck, auch Ihnen zumindest eine Halbflasche, weil der Tanker da ist, aber nicht am Hennestrand. Dafür an diesem wunderbaren, extra ausgeschilderten Sonnenuntergangsplatz von Gamla Skagen.


Ich darf die fröhlichen Gewinner, denen ich herzlich für die Teilnahme danke und hoffe, dass sie auch weiterhin dran bleiben, um eine kurze Mitteilung bezüglich der Zustellungsmodalitäten bitten; Adresse ist unter wo? weiter unten zu finden.
Und wer diesmal leer ausging, sollte den Mut nicht verlieren, die besten Vermutungen werden zusätzlich gesondert gekürt!

dez 5

Feuerträume für den Krampustag. Nur: was genau?

5



>>dez 4
>>dez 6



Zur Nachstunde wird es die Auflösung der ersten Fünf geben!

Samstag, 4. Dezember 2010

dez 4

Das Wochenende soll Ihnen ein wenig Röte auf die Wangen zaubern, damit der Schnee nicht so blass wirkt! Und was leuchtet hier so rot?

4a

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>> dez 5

Freitag, 3. Dezember 2010

dez 3

Sonntag Abend werde ich auflösen, "was bisher geschah".
Für heute aber mal was Simples:

3




<< dez 2
>> dez 4

Donnerstag, 2. Dezember 2010

dez 2

Wenn alles weiß wird, tut der Blick auf Grünes gut. Was ist es?

2

(Ich werde zwecks Gewinnermittlung immer ein paar Tage abwarten - vielleicht gibt es ja Mehrfachrichtigrater!)



<< dez 1 >> dez 3

Mittwoch, 1. Dezember 2010

dez 1

Im vergangenen Jahr waren es Speisen hinter den Türchen. Heuer verschenke ich Wein. Für den, der richtig rät. Oder so nah kommt, dass man Ja sagen muss. Verlieren Sie mir bloß nicht den Mut!

1




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ConAlma - 2011-10-07 11:40
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Was gab's denn so wichtiges anderswo?
rinpotsche - 2011-10-07 00:37
!
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books and more - 2011-10-07 00:30
sang und klanglos :-(
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profiler1 - 2011-10-06 21:55
Erwischt... und Sie fehlen...
Erwischt... und Sie fehlen...
katiza - 2011-10-06 10:34

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