Donnerstag, 17. Juni 2010

Songs for the Living and the Dead

Ich werde keinen Nachruf halten. Einen kann man hier lesen.

Musik aber will ich hören; in späten Nachttönen vernahm ich gestern Songs of Innocence, ausschnittweise, erwerbbar ab morgen. Musik ist auch wie Opium, immer wieder und wieder, auch immer dasselbe, gerne, und manchmal stößt man auf Neues, das so neu nicht ist, doch sehnsüchtig-süß und sinneverwirrend durch den späten Feierabend trägt.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Beautiful Things

Manchmal möcht man manches haben:

gspotmouse03


Gefunden hier

street crossing

Auf einer kleinen Nebenstraße unterwegs. Das Auto vor mir bleibt einfach stehen. Ich sehe erst mit Verzögerung, dass Frau Mama ihre Kinder über die Straße führt.

entenkinder

Während sie jedoch elegant über die hohe Bordsteinkante hüpft, schwirren die Kleinen verunsichert in ihrem Schatten herum. Aufgeregtes Fiepen beiderseits, ein Auto kommt in Gegenrichtung, kann die kleinen grauen Entchen sicher nicht sehen, fährt jedoch in ausreichendem Abstand vom Straßenrand. Ich will schon aussteigen, um die Familie zu retten, da kommt das Findigste der Kinder auf die Idee, hoch zu springen, und eins nach dem anderen verschwindet mit Frau Mutter im rettenden Grün.


*entdeckt die Freuden des Fotografierens beim Autofahren.

Montag, 14. Juni 2010

Leaving Ikea

leaving-ikea


Man sollte, sagt die Tochter, jedes Jahr einmal übersiedeln. Dann kommt wieder Ordnung in die Dinge.



Derzeit schau ich noch auf makellose Ordnung ohne Dinge:


ordnung-ohne-dinge

Samstag, 12. Juni 2010

Schneller Sommer

Was eben noch üppig wucherndes, duftendes Gras war, ist abgemäht.

abgemaeht


Futter für die Werdung des Heumilchkäses. Die Menschen kommen gar nicht nach, den Sommer aufzunehmen, der so plötzlich da war, mit einer Wucht, die die Kreisläufe durcheinanderbringt. Der Fluss rast in schlammigem Braun durch die Stadt, führt Treibholz, Zweige, Äste mit sich - späte Schneeschmelze.

Ich habe heute Nacht im Freien geschlafen: mit Bachrauschen, Brunnengemurmel und Sternenhimmel, mit Morgenrot und Vogellaut.

Samstag, 5. Juni 2010

9 to 29. Gras. und Beethoven.

Es hatte etwas von Gewalt, oder von eruptiver Kraft. Temperatursprung. Gestern noch lag frischer Junischnee im Arbeitsblick:


Junischnee


Die Akazienblüten des Mai sind in Wasser ertränkt, ein anderer Duft aber steigt wieder auf: Gras. War es noch März gewesen oder schon April, da ging ich und roch und sah, und es war das erste dichte hellgrüne Gras, das mir in die Wahrnehmung drang: so riecht Frühling! Flieder und später Jasmin oder andere Sträucher und Bäume, die Linden auch, dann, sie betören nur, verwirren die Sinne; das Gras aber zieht mich zum Boden und erdet. Schon beginnt seine Metamorphose in anderen Duft, hin zum Sommer, Heu - noch aber: Gras.

Überraschender Abend, Till Fellner spielt Beethoven, die letzten Sonaten, op. 109-111. Ungewöhnliche Qualität in der Kleinstadt, wie viele der Anwesenden wussten, was sein würde? Ich leide zunächst am unzureichenden Ort, doch dann dringt der dritte Satz der Sonate in As-Dur in mich, ein Frösteln, eine Erregung, und dann ist nur noch Musik.

Die Zugabe: György Kurtag. Sein "Les Adieux (in Janaceks Manier)" lässt den frenetischen Applaus ersticken.


Ich vermisse das Klavier.


musikalische momente

Donnerstag, 27. Mai 2010

Wien Wein Weib

Ich mache mich auf. Der Lockruf ist unwiderstehlich.

dionysos

Am Vorabend: ein Fest unter Frauen.

Mittwoch, 26. Mai 2010

in the night

Was ich an meinen Träumen so liebe: dass ich mit so vielen Menschen ins Gespräch und auch in Berührung komme. Manche von ihnen suche ich am nächsten Tag und kann sie nicht finden. Aber sie tauchen vielleicht auf, irgendwann, irgendwo.




because the night

Sonntag, 23. Mai 2010

Angelica da Procida

Angelica-da-Procida


Einmal überwinterten wir auf Procida, weil wir schon im Jahr zuvor Silvester in Neapel verbracht hatten und von der Stadt und dem Umland nicht genug kriegen konnten; wir waren damals bei einem Galeristen zu Gast gewesen, der viele viele Jahre später das Museo Nitsch ebendort ins Leben gerufen hat, seine Frau kochte wunderbaren fegato alla salvia, aber ich mochte keine Leber, und sie verließ einige Jahre später, als die Kinder ausreichend selbständig waren, ihren Mann. Wir saßen da Dante e Beatrice in Piazza Dante, das war zu der Zeit ein einfaches, aber wunderbares Restaurant, dort traf man immer Künstler, ich hatte den meinen ja mit, wir waren Studenten, er wurde Künstler, ich verließ ihn, als wir von Procida nach Wien zurückkehrten. Einmal, es war der Winter auf Procida, der nur im Dezember, wenn es trüb und feucht ist, entfernt an Winter erinnert, aber im Jänner beginnen auf Vivara, der kleinen Naturschutzinsel gleich nebenan, schon die wilden Narzissen zu blühen, da waren wir eine große Gesellschaft am Strand, und ein Künstler aus Neapel nahm ein Blatt Papier und einen Pinsel und das Wasser vom Meer, und dieses Bild widmete er mir. Das hängt nun über meinem Schreibtisch, an dem ich nicht arbeite, weil ich in der kleinen Wohnung nicht arbeiten kann, aber bald werde ich in eine größere ziehen, ich weiß nur noch nicht, wie ich das inmitten all der Arbeit, die ich in den nächsten Wochen zu tun habe, schaffen soll, aber da wird dann der Schreibtisch unter einem Dachfenster stehen, keine Wand vor mir für das Bild, aber die Wolken und den Sternenhimmel ober mir. Das Bild aus Procida wird in meinem Schlafzimmer hängen, denn ich werde wieder ein eigenes Schlafzimmer haben, und darin werden noch andere Bilder hängen, auch das mit den verschlungenen Körpern, das mir ein Freund schenkte, der nicht mehr lebt, weil seine Lunge die vielen Zigaretten auf Dauer nicht vertrug, kurz vor seinem Tod war er noch einmal in die Berge zurückgekommen an einem Nebeltag, und von seiner Frau habe ich nichts mehr gehört, aber an die eine gemeinsame Nacht, dieses Zufallstaumeln, kurz bevor sie nach Frankfurt zog, an die denke ich immer wieder.

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ulovesexdoll - 2018-12-13 06:51
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karrri - 2014-06-24 12:18
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uferlos - 2011-10-08 00:28
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ConAlma - 2011-10-07 11:40
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rinpotsche - 2011-10-07 00:37
!
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books and more - 2011-10-07 00:30
sang und klanglos :-(
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profiler1 - 2011-10-06 21:55
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katiza - 2011-10-06 10:34

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