Dienstag, 26. Oktober 2010

picki(n)g

Vor zwei Tagen stand ich noch im Weingarten und schnitt Grünen Veltliner von den Stöcken - süße Trauben mit klebrigem, Saft; erst picking, dann pickig.

traubenernte

Und heute blicke ich auf weiß bedecktes Herbstlaub, das erst langsam mit der Sonne wieder zu seinem Leuchten findet.

frueher-schnee

Samstag, 23. Oktober 2010

Content

Kleine Schulung zu "promoting content" im Rahmen der EWBC. Ich suche spontan nach mir und finde diese erstaunliche Verkürzung:

Die Natur bedankt sich bei Angelika Deutsch - Oktober 2010 ...
Die Natur bedankt sich bei Angelika Deutsch - Oktober 2010. foto-ef-articolo- angelika Biodynamisches aus Südtirol und Trentino ...
www.elisabettaforadori.net/?p=1269


screenshot wäre zu unleserlich gewesen. Jedenfalls google seite 1

Der Dank geht zurück. Content with content :)

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Das Flirren der Geigen im linken Ohr.

Tristanvorspiel und Liebestod: vertraut und ergreifend. Zwei Tage zuvor hatte ich diese von Wagner schon so verfertigte „compilation“ im Radio gehört, da stand ein junger kolumbianischer Dirigent* am Pult, und mir schien, als hätte ich dieses „Hitlistenstück“ noch nie mit solchem Feingefühl dirigiert gehört.

Der Sitznachbar aber, auch am Sonntag im Goldenen Saal zugegen gewesen, einer, der vor 14 Jahren der Musik wegen nach Wien gezogen ist, meinte, nein nein, mit Welser-Möst sei es so ungleich dichter und besser. Ich vermochte es nicht zu sagen, saßen wir doch diesmal** ungewohnt nah am Podium, und alles wurde vom Flirren der ersten Geigen überlagert. Dafür konnte ich fast in den Noten mitlesen, wusste zumindest immer, wo sich das Orchester gerade befand.
Franz Welser-Möst, eingesprungen für Esa-Pekka Salonen, der wiederum schon der „Ersatz“ für den ursprünglich vorgesehenen, nun aber wohl doch nie mehr dirigierenden Seiji Ozawa war: eine Mischung aus Musterschüler und Kavalier, elegant in der Bewegung, sanft im Gespräch. Und dann Bruckners Neunte.

Ich hatte in letzter Zeit viel Mahler gehört, fand, was ich da hörte, ungemein erdig im Vergleich, nicht unangenehm, nein, aber sehr ungestüm auch, und so war es Welser-Möst, der diesen Bruckner so klingen ließ, zumindest auf unseren Plätzen. Mein Gefährte war spürbar unzufrieden, kam mit der für ihn immer eher unzugänglichen Symphonie noch weniger zurecht, ich aber, die ich sie mag, ließ mich auch auf diese Interpretation ein, das Expressive, Ekstatische, das mir gut tat, ließ mich durchdringen vom üppigen Klang, und holte mir Hörner, Celli und Bratschen an den Geigen vorbei näher heran.

Im Treppenhaus dann: missing Clara. Ein bisserl symptomatisch für die Position der Frauen in der Musikwelt, nicht wahr?

missing-clara

Ich entschuldige mich bei Doppellesern für dieses double feature.

Montag, 18. Oktober 2010

Farben stürzen.

Ein schneller Herbst.
Die Farben brechen wild hervor
und stürzen schon:
ins lange Braun.
Das Flussbett aber schreit türkis.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Eine Wahrheit.

Mir fiel ein neuer Freund zu. Vierzig und asexuell. Sagt er. Es ist seine Wahrheit, und sie ermöglicht ihm jene Freiheit, der er als bekennender Wassermann und Hedonist bedarf. Mir kommt er recht, muss ich doch nicht hintanhalten mit meiner gegenwärtigen Wahrheit und brauche männliche Irritation nicht zu befürchten. Natürlich schmerzt's mich, dass der Geliebte die Veränderungen des weiblichen Leibes nur schwer verstehen kann, trifft sie ihn doch in seinem vitalen Interesse. Natürliche ehrt's mich, wenn die Frauenärztin meine nun so anders selbst-bewussten Empfindungen anderen Patientinnen, die sich durchs neue Leben quälen, als Beispiel mitgeben will. Nicht dass ich dem nun Manne gänzlich abhold wäre, was in seinem Kopfe ist, hat freilich seine Reize. Doch was tu ich mit all dem unterhalb des Zwerchfells? Und so ist's mir gelegentlich auch Genugtuung, wenn jene, die offensiv oder aus dem Hinterhalt ihren Mannreflexen folgen und vielleicht gar ins Träumen geraten, nicht wissen, was ich NICHT denke.

behind-snow

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Zu schreibende Geschichten

Im Unterwegs Beobachtungen und der spontane Einfall, daraus etwas zu machen:

Menschen beim Telefonieren in der Öffentlichkeit: ihre Mimik, auch Gestik. Erfordert auch Bilder. Eindringen in die Privatsphäre. Ausgelöst durch eine junge Frau, die auf so witzige Art Grimassen schnitt, während sie am Handy sprach.

Hundebesitzer und ihr Umgang mit den Exkrementen ihres Lieblings. Ausgelöst durch das Nesteln mit den Gackerl-Sackerln eines überaus elegant gekleideten Herrn (Prominentenverdacht), während sein Minischoßhunderl mitten auf den Gehsteig schiss.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Schneewaten

Als ich heute früh aus meinem nächtlichen Leben auftauchte, war ich schier atemlos. Einen Zug hätt ich erreichen sollen, der Bahnsteig war nicht weit, von einer kleinen Anhöhe aus sah ich den Zug einfahren, begann zu laufen -
und musste plötzlich eine Odyssee an Wegen hinter mich bringen, auf und ab und hinunter und hinüber, um- und fehlgeleitet, und sah mich gar eine hohe Feuermauer hinunterspringen, bzw. an ihr entlang sogar sicher hinuntergleiten, den Rücken an die Wand gepresst. Und auf wackeligen Leitern turnen, um von einer Höhe zu einem Weg unten zu kommen. Als ich aber - ohnehin schon im Wissen, diesen Zug nicht mehr erreichen zu können - gar noch durch tiefen Schnee stapfen musste, hatte ich genug, und siehe da, ich erwachte!

Und war froh, dass erst Herbst ist.

herbstbeere

Freitag, 8. Oktober 2010

Wahrnehmung und Haarschnitt

Einer, der mich just kennenlernte, als meine Haare grad wieder mal so lang waren wie zuletzt mit 14 Jahren, findet nun, wo ich wieder Kurzhaar trage, meinen Typus verändert. Ich hingegen empfand mich langmähnig so anders, mir fremder, wie in einem Spiel mit (oder die Suche nach) einer Weiblichkeit, die mir so nie zu eigen war.

Gestern, nach langer und mühseliger nächtlicher Personenzugfahrt (nicht der Müdigkeit wegen, sondern weil lustige ÖBBler auf dem Heimweg partout ihren Tiroler Mann-Chauvinismus ausleben mussten - Sie sind keine Tirolerin? Na macht ja nichts!) fiel ich noch in die Bar am Bahnhof, traf auf die lang nicht mehr gesehene Ex-Schwägerin (Du bist unverändert!) und, in ihrer Begleitung, auf einen, der in einer dunklen Zeit vor über 13 Jahren gelegentlich meinen Weg gekreuzt hatte. Na sowas, du bist grad so wie immer, so ... und er schürzte seine Lippen und zog die Luft durch. Also an den Haaren kann diese Wahrnehmung nicht liegen, die waren damals definitiv nicht grau!

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ulovesexdoll - 2018-12-13 06:51
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karrri - 2014-06-24 12:18
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uferlos - 2011-10-08 00:28
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ConAlma - 2011-10-07 11:40
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Was gab's denn so wichtiges anderswo?
rinpotsche - 2011-10-07 00:37
!
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books and more - 2011-10-07 00:30
sang und klanglos :-(
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profiler1 - 2011-10-06 21:55
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katiza - 2011-10-06 10:34

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